Erfahrungsbericht beim Kauf ;-)

  • Nachdem ich mich bereits vorgestellt habe, möchte ich euch diese Story nicht vorenthalten.
    Habe mich im Januar dieses Jahres entschieden mir einen „jungen Gebrauchten“ A6 C7 Limousine 3.0 TDI Quattro zu holen.
    Ich habe mich im Internet informiert und festgestellt, dass die sog. Jahreswagen zur Zeit doch recht interessant angeboten werden.
    Bin also zum AUDI Zentrum Ingolstadt gefahren und habe mich dort mit einem sehr engagierten Verkäufer zusammengesetzt.
    Erst war ich ein wenig erschrocken, dass die meisten der sehr günstigen Angebote ehemalig Mietfahrzeuge waren. Bei nüchterner Betrachtung und der Zusicherung, dass technisch alles 1a ist und sogar optische Mängel weitestgehend beseitigt würden (da verdient die Werkstatt auch dran ;-)).
    Das ist deswegen interessant, da die Beseitigung der Mängel von der AUDI AG bezahlt werden, da auch die AUDI AG der eigentliche Verkäufer sei. Darüber hinaus hat man grundsätzlich zusätzliche 3 Jahre Hersteller Garantie bis zu einer maximalen Laufleistung von 100.000 km.
    Und natürlich der Preis war sehr interessant… man zahlt so zwischen 40 und 50% des Neuwagen Listenpreises für ein Fahrzeug das zwar ein Jahr alt ist und ca. 20.000 -25.000 km gelaufen ist.
    Für mich war das Paket also insgesamt stimmig.
    Habe also das Fahrzeug Probe gefahren und technisch, soweit ich das beurteilen konnte war alles einwandfrei. Allerdings hatte das Fahrzeug einige kleine und wenige größere Kratzer. Auch innen war an der Mittelkonsole so einiges verschlissen und ein paar Kratzer im Plastik.
    Aber all dies sollte vor Übergabe repariert werden.
    Allerdings konnten wir uns nicht auf einen Preis einigen. So fiel das Fahrzeug durchs Raster.

    Jetzt kommt‘s: scheinbar haben die AUDI-Händler Zugriff auf Fahrzeuge, die noch bei AUDI als Mietwagenrückläufer stehen und können alle Parameter inkl. Bewertung der Rückgabemängel einsehen.
    So hat der Verkäufer mir ein beinahe identisches Fahrzeug mit ein paar Extras mehr rausgesucht und konnte mir, da das Fahrzeug noch nicht vom Händler gekauft worden war, das Auto quasi „nur vermitteln“. Dadurch war ein günstigerer Preis möglich, der wiederum meinen Vorstellungen entsprach.
    Der große Haken an der Sache ist aber, dass man das Fahrzeug blind kauft und es erst bei Übergabe sieht.
    Boooah … das war eine schwere Entscheidung…wir reden hier schließlich von sehr viel Geld.

    Ich hab’s gemacht … und dann ging der „Ärger“ los

    Kaufvertrag unterschrieben am 26.01.2013 unverbindlicher Liefertermin war dann am 15.02.2013. So weit so gut.
    Papiere waren 09. Februar per Post bei mir, so dass das Fahrzeug am Montag, den 11.02. zugelassen wurde.
    Am Dienstag den 12.02. rief mein Verkäufer bei mir an und teilte mir mit, dass es evtl knapp wird mit der Auslieferung, das bei der Überprüfung in der Werkstatt das Fahrzeug zwar läuft, aber das gesamte Zentralinstrument (Tacho etc.) ausgefallen sei. Das wird noch getauscht, aber da die Schönheitsreparaturen erst danach gemacht würden könne es eben zum Freitag hin eng werden.
    Meine Laune war dahin…hatte mich schon so darauf gefreut im Winter den Quattro zu fahren…
    Aber egal ein Wochenende mehr bringt mich nicht um….dachte ich..
    Am Mittwochvormittag die nächste Hiobsbotschaft. Das Zentralinstrument sei in Ordnung. Es liegt am Kabelbaum, der müsse getauscht werden, aber das macht AUDI selber, Fahrzeug muss zurück ins Werk. Kabelbaum muss aber für jedes Fahrzeug aufgrund der Ausstattungsunterschiede individuell konfektioniert werden. Das dauert mindesten 2-3 Wochen. Dann Einbauen, Fahrzeug zurück zum Händler, Überprüfung, Reparatur aller „Kleinigkeiten“ erst dann Übergabe.
    Gesamtzeitraum ca. 4-6 Wochen. Wenn’s schlecht läuft auch länger.
    Ich war platt…
    Was tun? Vom Kaufvertrag zurücktreten? Anderes Auto kaufen? Warten und auf „Wiedergutmachung“ pochen?
    Technisch gab es auch zwei Seiten der Medaille… einerseits wird das Auto total zerpflückt…dadurch wird’s auch nicht besser…kriegen die alles wieder ordentlich zusammen?
    Wenn’s dann wieder Probleme gibt? Was sind die Ursachen? Undundund…
    Andererseits wird das Fzg mit vielen Neuteilen versehen und Teile die nur einmal ausgebaut werden können werden dann automatisch erneuert.
    Quasi steht ein teilweise neues Fzg da.
    Was machen?
    Nach einigen sehr angenehmen Gesprächen mit Verkäufer und Geschäftsführer habe ich mich fürs Warten entschieden.
    Natürlich wurde mir sofort ein Ersatzwagen angeboten, da mein zum Verkauf angebotenes Fahrzeug so gut wie verkauft war.
    Ich erhielt also am 13.02. einen Q5 2.0 TDI… allerdings war er für meine Bedürfnisse nicht sprintstark genug.
    Ich fahre täglich ca. 150 km und dabei fast nur starkbefahren Bundesstrasse mit vielen LKws. Muss also viel überholen, sonst zockel ich mit 70 km/h über die Landstrasse.

    Habe dies mit dem Geschäftsführer abgesprochen und er versprach mir ein sprintstärkeres Fahrzeug welches mir meine Wartezeit doch etwas erleichtern sollte.
    Das Fahrzeug wurde übrigens dann nicht vom Händler zur Verfügung gestellt sondern von der AUDI AG
    Ich erhielt am 02. März dann endlich ein flotteres Fahrzeug: einen S7 V8 BiTurbo mit 420 PS und Vollausstattung… ich kam aus dem Grinsen gar nicht mehr heraus.
    Mein Tankwart allerdings auch nicht mehr…

    Am 02. April war es dann soweit…ich habe den S7 zurückgegeben und am selben Tag meinen A6 erhalten…
    Und bis heute hat er gehalten, was er versprochen hat. Habe bis jetzt bereits knapp 6.000 km drauf gefahren und er läuft und läuft…
    Durchschnittlicher Dieselverbrauch bei mir zur Zeit ca. 6 Liter/ 100 km. Manchmal mehr, manchmal weniger.. echt unglaublich bei 3.0l Hubraum und 245 PS…allerdings fahre ich überwiegend Landstraße, kaum Autobahn und noch weniger Stadtverkehr.
    Jetzt müssen nur noch neue Felgen mit Sommerreifen her, das das Fahrzeug wie alle ehemaligen Mietfahrzeuge mit Ganzjahresreifen auf 17 Zoll Felgen ausgestattet ist.
    Die 17 Zoll Felgen kriegen im Winter dann ordentliche Winterreifen drauf. Mit Ganzjahresreifen im Winter in Bayern… na das geht überhaupt nicht.
    Wahrscheinich mache ich auch noch eine AHK dran und evtl. werde ich ihn chippen…aber immer wenn man nachbohrt, hört man erst nur Gutes über den einen oder anderen Tuner und später dann nur noch schlechtes… keine Ahnung was man glauben darf…vielleicht kann mir ja der ein oder andere von Euch einen Tipp geben.

    Falls sich einer fragt ob der Umstieg vom S7 auf den A6 schwerfiel. Ganz ehrlich, kein bißchen. Es war schön und aufregend den S7 zu fahren. Aber nach zwei Wochen ist es auch nur ein Auto. Man kann die Stärke des Autos überhaupt nicht ausnutzen. Zumindest nicht im normalen Alltag. Na klar ist es toll mal voll durch zu ziehen, aber mal ehrlich, wer macht das schon ständig? Bin halt keine 25 Jahre mehr jung ;)
    Und zum heizen habe ich ja noch eine andere kleine Karre daheim: einen ABARTH 500 esseesse.
    Und der macht auf engen kurvigen Landstraßen so richtig Spass. Da kann man deutlich stärker motorisierte Fahrzeuge schon mal zeigen wo der Hammer hängt. ;)
    Aber ist halt kein Langstreckenfahrzeug.

    Ich hoffe mein doch etwas längerer Beitrag hat Euch ein wenig unterhalten und auch Informationen gegeben. Hoffentlich ist keiner eingeschlafen. ☺



    Gruß Tom

  • Ein sehr Informativer Beitrag. Hatt sich echt gut Lesen lassen. Dann zum Chippen... Ich hatte auch einen 1.8 Tdci hab ihn auch Chippen lassen, am Anfang war ich total begeistert aber nach 40Tkm wurde anscheinend das Öl zu heiß und es ist mir der zylinderkopf gerissen. Deswegen mein Motto ist lieber einen größeren Motor. Ich Denk die Auto Hersteller denken sich schon was dabei warum sie ihre Auto nicht noch weiter Aufblassen und mal ganz ehrlich es geht doch schon genügend an den Autos kaputt.


    Hier noch die Bilder von meinem Zylinderkopf mit riss, hoff man sieht es. [Blockierte Grafik: http://img.tapatalk.com/d/13/05/26/teputuhy.jpg][Blockierte Grafik: http://img.tapatalk.com/d/13/05/26/pesene6y.jpg]

  • Danke für die netten Kommentare.
    Eigentlich habt ihr ja recht was das Chippendale angeht, aber wenn es beim seriösen Tuner gemacht wird, und man nicht ständig den Motor am Limit fährt, dann sollte es auch nicht unbedingt was kaputt machen.
    Ausnahmen gibt zwar immer wieder...;-)
    Und leider gibt es den BiTurbo gebraucht nicht so häufig und zu solch guten Konditionen. ;)



    Gesendet von meinem iPad mit Tapatalk HD

  • Ja jeder muss seine eigenen Erfahrungen mit dem Chippen machen. Bei dem einen geht's gut bei dem anderen nicht. Ich hab auch bei einem Freund gesehen das es bei ihm seinem Krümmer verzogen hat, es war ein 3er BMW Diesel. Deswegen kann ich nur für mich sagen, ich würde es nicht mehr machen. Deswegen hab ich mir auch lieber einen S6 gekauft... mit dem haste bestimmt mehr Freude als beim Chippen und wenn gebraucht ist er auch bezahlbar.

  • Im Prinzip hast ja recht, aber bei 40.000 km im Jahr mit einem S6, der auch noch alle 10.000 km zum Service muss, hört bei mir der Spass auf. Für DAS Geld finanziere ich meiner Familie und mir lieber ein paar Traumurlaube ;)
    Sooo wichtig ist das Thema Auto dann auch nicht für mich. Und einen Golddukatenesel habe ich leider auch nicht... ;)



    Lieben Gruß
    Tom

  • Ja so ein Auto sollte lieber ein Hobby sein und man sollte seinen Service schon selber machen können sonst wird es sehr teuer und das nicht nur an der Zapfsäule :) Den Goldesel bin ich zur Zeit am züchten wenn's klappt Schick ich dir einen :P

  • Toller Bericht - musste lachen! Besonders Das hier: "ich kam aus dem Grinsen gar nicht mehr heraus.

    Mein Tankwart allerdings auch nicht mehr…"


    Ja, bei gewissen Fahrzeugen muss man an der Tanke eben "Mann sein" - besonders in heutigen Zeiten. :hallosm: